So funktioniert Ihr Karriereblog: Praxistipps aus der AKQUINET AG
30. Juli 2018Warum sollten sich potenzielle Kandidaten ausgerechnet bei Ihnen bewerben – und nicht beim Mitbewerber um die Ecke? Die meisten Unternehmenswebsites wirken auf Bewerber relativ austauschbar. Ein Karriereblog ist dagegen immer individuell: Er bietet authentische Einblicke in Ihr Unternehmen und kann den entscheidenden Impuls geben, sich zu bewerben!
Der IT-Dienstleister AKQUINET (800 Mitarbeiter an mehreren Standorten) betreibt seinen erfolgreichen Karriereblog schon seit 2015. Kristina Achmerow (Marketing) war von Anfang an dabei, Mirja Kleinhaus (Personalmarketing) kam Anfang 2017 zum Team dazu. Gemeinsam haben sie mir von ihren Praxiserfahrungen mit dem Akquinet-Blog erzählt. Am Ende des Textes finden Sie außerdem 5 Tipps für Ihren eigenen Karriereblog.
Zentrale Steuerung ist wichtig
Die Initiative für den Karriereblog bei der AKQUINET ging von der Personalabteilung aus. Zu Beginn lag die komplette Konzeption und Umsetzung allerdings im Marketing, da die personellen Ressourcen in der Personalabteilung fehlten. Seit 2017 ist Mirja Kleinhaus bei AKQUINET für das Personalmarketing zuständig und hat die Verantwortung für den Blog übernommen. Wichtig sei vor allem, so Mirja Kleinhaus, dass der Blog zentral strukturiert und gesteuert wird – sowohl hinsichtlich der Themenwahl als auch mit Blick auf die Umsetzung. Die porträtierten Mitarbeiter bekommen z. B. Leitfragen an die Hand, auch beim Ausformulieren helfen der Personal- oder Marketingbereich. So entstehen kurzweilige Geschichten, die sich gut lesen und für Bewerber und Kollegen gleichermaßen spannend sind.
Kurzvideos in Eigenproduktion
Bilder sagen bekanntlich mehr als 1000 Worte – und gerade Videos erhöhen die Verweildauer auf Websites ganz erheblich. Bei AKQUINET hat man sich entschieden, Kurzvideos für den Blog in Eigenregie zu erstellen. Neben der guten Idee braucht es dafür nicht viel: Handy-Kamera, Mikro und Stativ sowie 2-3 Tage Zeit für den Schnitt – fertig ist das Teamvideo oder » Mitarbeiterporträt.
Überzeugungsarbeit nach innen
Die URL des Blogs erscheint im Karrierebereich der Website und lenkt so interessierte Bewerber auf den Blog. Das funktioniert gut, wie sich in den Bewerbungsgesprächen immer wieder zeigt. Doch der Blog, so Kristina Achmerow, soll auch nach innen wirken und hier weiter an Bekanntheit gewinnen.
Beide Gesprächspartnerinnen sind sich ohnehin einig, dass die Überzeugungsarbeit nach innen ein zentraler Erfolgsfaktor ist. Vor allem die Führungskräfte müssten für die Erkenntnis geöffnet werden, dass „post & pray“ heute in der Personalgewinnung nicht mehr ausreicht und andere Aktivitäten erforderlich sind.
Meetups und Empfehlungen
Großes Recruiting-Potenzial steckt heute vor allem im Netzwerkmarketing, das sieht man auch bei AKQUINET so. Deshalb werden die Räumlichkeiten z. B. regelmäßig für IT-Netzwerke und meetups zur Verfügung gestellt, um möglichst viele IT-Talente ins Haus zu holen und auf die AKQUINET aufmerksam zu machen.
Der Königsweg für erfolgreiche Stellenbesetzungen, so Mirja Kleinhaus, sind die aktiven Empfehlungen von bestehenden Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Das Empfehlungsmanagement soll deshalb künftig durch sichtbare Anerkennung noch mehr Schubkraft erhalten. Auch wenn solche Anreize sicher helfen können: „Incentivierung ist nicht der Schlüssel für Empfehlungen. Entscheidend ist echte Mitarbeiterbindung. Auch wenn es im ersten Moment unerwartet klingt: Personalmarketing ist vor allem eine interne Aufgabe“, so Mirja Kleinhaus.
5 Tipps für Ihren Karriereblog
- Benennen Sie einen Verantwortlichen oder ein Team, das das Projekt kontinuierlich treibt und steuert.
- Sorgen Sie für einen spannenden Themenmix (Fachthemen, Teamevents, persönliche Geschichten…).
- Gute Bilder und Videos sind wichtig – sie müssen aber nicht perfekt (und teuer) sein, sondern können mit Bordmitteln in guter Qualität erstellt werden.
- Mit vorbereiteten Leitfragen und redaktioneller Unterstützung erleichtern Sie Ihren Mitarbeiter/innen das Mitmachen.
- Legen Sie viel Wert auf die interne Kommunikation. Zielgruppe des Blogs sollten nicht nur Bewerber sein, sondern ebenso Ihre Mitarbeiter!
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